Einführung der Zölle
In dieser Woche stehen bedeutende Handelsentwicklungen an, da die Trump-Administration ihre viel diskutierten Zölle bekannt gibt. Investoren und Unternehmen, die auf Klarheit hoffen, könnten enttäuscht werden, da möglicherweise neue Szenarien im Handelskrieg entstehen.
Tarife als politisches Werkzeug
Präsident Donald Trump betrachtet Zölle als ein effektives Mittel, um den globalen Handel neu zu ordnen und Arbeitsplätze in der Fertigung zurückzubringen, um das Handelsdefizit der USA von 918 Milliarden Dollar zu verringern. Diese Abgaben dienen auch der Einnahmesteigerung und als Druckmittel in umfassenden Verhandlungen, die Themen wie den Fluss von Fentanyl, Militärausgaben und einen möglichen Verkauf von TikTok betreffen.
Aktuelle Zollmaßnahmen
In den zehn Wochen seit seiner Amtseinführung hat Trump bereits zwei Runden von Zöllen in Höhe von 10 % auf China und 25 % auf importierte Autos und bestimmte Autoteile, die ab dem 3. April gelten, eingeführt. Zudem wurden 25 % Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte verhängt, was die engsten Handelspartner der USA betrifft und Fragen zum US-Mexiko-Kanada-Abkommen aufwirft, das in seiner ersten Amtszeit ausgehandelt wurde.
Reaktionen der Handelspartner
Die betroffenen Länder haben bereits Vergeltungsmaßnahmen vorbereitet. Europa plant Zölle auf Bourbon, Motorräder und andere US-Waren für April. China erhebt bis zu 15 % Zölle auf US-Lebensmittelprodukte und warnt vor weiteren Gegenmaßnahmen bei eventuellen Gegenzöllen. In Kanada boykottieren Verbraucher bereits US-Produkte.
Auswirkungen auf die Wirtschaft
Henrietta Treyz, Direktorin der wirtschaftlichen Forschung bei Veda Partners, äußert sich besorgt: „Der Handelskrieg hat noch nicht einmal begonnen. Die Zölle werden massive Störungen verursachen. Es gibt keinen Ausweg. Ich glaube nicht, dass es eine Begrenzung für die Handelsambitionen des Präsidenten gibt, bis zur nächsten Wahl in einem Jahr.“
Marktprognosen und Risiken
Analysten warnen, dass viele Zölle besonders hartnäckig sein könnten, insbesondere die auf China sowie in Bereichen wie Stahl und Schiffbau, die unter nationale Sicherheitsüberlegungen fallen. Strategen raten ihren Kunden, dass die Eskalation der Zölle nicht vollständig in den Aktienkursen eingepreist ist.
Matt Gertken, Chief Global Strategist bei BCA Research, sieht eine Baisse und eine Rezession als wahrscheinlich an. David Lefkowitz, Leiter der US-Aktien bei UBS Global Wealth Management, hat die Erwartungen für das Gewinnwachstum des S&P 500 auf 6 % zum Jahresende gesenkt, da die Zölle möglicherweise am oberen Ende seiner Basisprognose liegen könnten. Ökonomen warnen, dass die Zölle auf ein Niveau steigen könnten, das seit den 1930er Jahren nicht mehr gesehen wurde, als die Abgaben die Große Depression verschärften.