Auswirkungen auf Frauen
Der Klimawandel hat besonders gravierende Folgen für Frauen sowie für einkommensschwache und strukturell benachteiligte Gruppen. Diese Bevölkerungsgruppen sind häufig stärker von den negativen Effekten des Klimawandels betroffen. Es ist daher wichtig, dass die Strategien zur Bekämpfung des Klimawandels nicht nur technologische und industrielle Lösungen in den Fokus stellen, da dies bestehende Geschlechterungleichheiten verschärfen kann.
Notwendigkeit sozial gerechter Klimapolitiken
Um die grundlegenden wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Ursachen des Klimawandels zu bekämpfen, müssen Klimapolitiken sozial und geschlechtergerecht gestaltet werden. Ein neu veröffentlichtes Gutachten mit dem Titel „Gleichstellung in der sozial-ökologischen Transformation“ bietet zahlreiche Handlungsempfehlungen für eine gerechte Transformation.
Gleichstellung als Querschnittsthema
Das Gutachten analysiert die geschlechterspezifischen Auswirkungen von Klimawandel sowie von Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen in verschiedenen Bereichen. Dazu zählen unter anderem Energieerzeugung, zirkuläre Wirtschaft, Landwirtschaft, Stadtentwicklung, Mobilität, Wohnen, Ernährung, Gesundheit und der Arbeitsmarkt. Die Sachverständigen betonen, dass eine sozial-ökologische Transformation den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen mit sozialen Zielen verbinden muss.
Handlungsempfehlungen für die Transformation
Die Gleichstellung der Geschlechter sollte als Querschnittsaufgabe in allen Maßnahmen der Transformation verankert werden. Prof. Dr. Silke Bothfeld, Vorsitzende der Sachverständigenkommission, hebt hervor, dass die Gleichstellung der Geschlechter ein Grundwert der Gesellschaft ist und auf die politische Agenda gehört. Um ressourcenschonende und sozial gerechte Lebensweisen zu ermöglichen, ist eine stärkere staatliche Investition in klimafreundliche öffentliche Daseinsvorsorge erforderlich. Dabei müssen unterschiedliche Lebensrealitäten berücksichtigt werden, insbesondere in frauendominierten Bereichen wie Pflege und Bildung.
Politische Verantwortung
Die Bundesfrauenministerin betont, dass die ökologische Krise alle betrifft, jedoch nicht alle gleich. Das Gutachten verdeutlicht, dass Frauen und benachteiligte Gruppen besonders unter den Folgen des Klimawandels leiden. Eine nachhaltige Zukunft erfordert eine Integration von Klima- und Gleichstellungspolitik, um Geschlechtergerechtigkeit in alle Maßnahmen des sozial-ökologischen Wandels einzubeziehen.
Unterschiedliche Geschlechterverhältnisse
Dr. Arn Sauer, Direktor der Bundesstiftung Gleichstellung, weist darauf hin, dass der Vierte Gleichstellungsbericht die unterschiedlichen Auswirkungen von Klimawandel und Klimapolitik auf Geschlechterverhältnisse untersucht. Dies ist ein wichtiger Schritt, um die Herausforderungen des Klimawandels mit den Zielen der Geschlechtergerechtigkeit zu verknüpfen.

