Konflikt in der DR Kongo

Wirtschaftsnews9 Monaten ago1424 min

Rebellen erobern Bukavu

Rwanda-unterstützte Rebellen haben eine zweite bedeutende Stadt in der Demokratischen Republik Kongo erobert. Dies geschieht im Zuge eines sich ausweitenden Konflikts, der die Kontrolle über die mineralreichen Gebiete im Osten des Landes betrifft. Nach der Übernahme des nahegelegenen Flughafens gelang es der M23, am Freitag ohne nennenswerten Widerstand in Bukavu einzumarschieren, während sich die kongolesische Armee zurückzog, wie die Vereinten Nationen berichteten.

Folgen der Eroberung

Die Einnahme von Bukavu stellt eine erhebliche Eskalation des Konflikts zwischen der Kongolesischen Armee, der M23 und deren rwandischen Unterstützern dar. Dies geschah nur zwei Wochen nach der Eroberung der Stadt Goma am Nordufer des Kivu-Sees, die bereits mehr als 3.000 Todesopfer und eine ähnliche Anzahl von Verletzten zur Folge hatte. Laut UN-Sprecher Stephane Dujarric gibt es derzeit in Bukavu keine aktiven Kämpfe, und die M23 kontrolliert nun die beiden Hauptflughäfen sowie wichtige Handelszentren in der Region.

Unzureichende Verteidigung

Die kongolesische Armee hat es bislang nicht geschafft, die Rebellen und die rwandischen Streitkräfte aufzuhalten, trotz der Unterstützung durch die Armee des Nachbarlandes Burundi sowie durch zahlreiche lokale Milizen und Friedenskräfte aus Südafrika, Tansania, Malawi und den UN.

Regionale Bedenken

Die internationale Dimension des Konflikts, in dem auch ugandische Truppen im Osten der DR Kongo präsent sind, hat Besorgnis ausgelöst, dass ein regionaler Krieg ähnlich dem vor 25 Jahren ausbrechen könnte, der große Teile Zentralafrikas erfasste. Weltweit haben Führer die Invasion von Goma verurteilt und zu Friedensgesprächen sowie einem Waffenstillstand aufgerufen, während sie die Abreise der rwandischen Soldaten aus Kongo forderten.

Politische Reaktionen

Rwandas Präsident Paul Kagame erklärte, er wisse nicht, ob seine Truppen im Land seien, und bestritt die Unterstützung der M23. Auf einer Sicherheitskonferenz in München forderte der kongolesische Präsident Felix Tshisekedi Sanktionen gegen Rwanda. Die M23 hatte bereits 2012 Goma eingenommen, war jedoch bald darauf unter immensem diplomatischen Druck zurückgekehrt.

Internationale Gemeinschaft und Rwanda

Die internationale Gemeinschaft hat in dieser Krise nur zögerlich reagiert, was die Finanzierung und Sanktionen betrifft, was Rwandas wachsende Bedeutung als Anbieter von Friedenstruppen und stabilen Geschäftsumgebungen unterstreicht. Die DR Kongo hat versucht, dieses Bild zu schädigen, indem sie große Sportorganisationen und -vereine aufforderte, bestehende oder geplante Partnerschaften mit dem Land zu beenden. Rwanda und sein Präsident verweisen auf den Völkermord von 1994, bei dem mehr als 800.000 Menschen, hauptsächlich ethnische Tutsi, ums Leben kamen.

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