Pfarrermangel in der Evangelischen Kirche Mitteldeutschland

Wirtschaftsnews11 Monaten ago2253 min

Rückgang der Pfarrerschaft

Die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) sieht sich mit einem signifikanten Rückgang ihrer Pfarrerschaft konfrontiert. Bis zum Jahr 2035 wird die Anzahl der Pfarrer, die derzeit bei etwa 800 liegt, auf 400 bis 430 sinken. Diese Prognose basiert auf den Altersabgängen innerhalb der Kirche.

Optimistische Annahmen

Laut Michael Lehmann, dem Personaldezernenten der EKM, wird dieser Rückgang nur unter der Voraussetzung abgemildert, dass die Zahl der Neuzugänge auf dem aktuellen Niveau bleibt. Die EKM erstreckt sich über große Teile von Sachsen-Anhalt, Thüringen sowie Teile von Sachsen und Brandenburg und zählt etwa 640.000 Mitglieder.

Kultureller Wandel in den Gemeinden

Der Rückgang an theologischen Fachkräften hat weitreichende Auswirkungen auf die Gemeinden, viele davon bestehen seit über 1.000 Jahren. Der Mangel an Pfarrern zwingt die Gemeinden, sich auf einen kulturellen Wandel einzustellen. Traditionelle Gottesdienste, die von einem Pfarrer geleitet werden, könnten in vielen kleinen Kirchen nicht mehr stattfinden.

Die Rolle der Ehrenamtlichen

Lehmann beschreibt diesen Prozess als „schmerzhaft“ und betont, dass die Gemeinden sich daran gewöhnen müssen, dass die Kirche zunehmend von den Gläubigen selbst repräsentiert wird. Ehrenamtliche, die Andachten organisieren, spielen eine entscheidende Rolle, um die kirchlichen Aktivitäten aufrechtzuerhalten.

Weihnachten 2024

Trotz der Herausforderungen verspricht die Landeskirche, dass am Heiligabend 2024 der Personalmangel nicht spürbar sein wird. Es wird erwartet, dass etwa 90 Prozent der rund 4.000 Kirchen für Christvespern, Konzerte oder Krippenspiele geöffnet sind. Auch pensionierte Pfarrer und ehrenamtliche Prediger werden in diesen Veranstaltungen aktiv sein. Die EKM rechnet mit etwa 500.000 Besuchern während der Weihnachtszeit.

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