Probleme bei der Entnahme von Kapseln
In einigen Apotheken wurden Qualitätsmängel bei rezeptpflichtigen Arzneimitteln festgestellt, die Methylphenidat enthalten und zur Behandlung von Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Störungen (ADHS) eingesetzt werden. Apothekenteams berichteten von Schwierigkeiten, die Kapseln aus den kindergesicherten Blistern zu entnehmen.
Schwierigkeiten mit der Verpackung
Die Blister sind so konzipiert, dass sie an einer perforierten Ecke über eine spezielle Lasche geöffnet werden. In mehreren Fällen ließ sich die Folie jedoch trotz erheblicher Kraftanwendung nicht wie vorgesehen abziehen. Der Hersteller hat in diesen Fällen einen Qualitätsmangel eingeräumt. Zudem wurde festgestellt, dass einige Kapseln nur mit spitzen Gegenständen oder durch Klopfen aus dem Blister entfernt werden konnten. Versuche, die Kapseln durch die Folie zu drücken, führten zu Beschädigungen der Kapseln.
Empfehlungen zur Verbesserung der Hinweise
Prof. Dr. Martin Schulz, Vorsitzender der Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK), wies darauf hin, dass es Arzneimittel mit und ohne Kindersicherung gibt. Er empfahl, die Hinweise auf der Verpackung zur korrekten Entnahme deutlicher hervorzuheben, beispielsweise durch eine Umrandung oder eine andere Schriftfarbe, um Missverständnisse zu vermeiden.
Zusammenhang mit Präparatewechsel
Einige Meldungen an die AMK standen im Zusammenhang mit einem Wechsel des Präparats, der beispielsweise aufgrund eines Lieferengpasses oder aus Kostengründen durch die Krankenkasse erforderlich war.
Rolle der Apotheker
Dr. Armin Hoffmann, Präsident der Bundesapothekerkammer und Mitglied der AMK, betonte die Bedeutung der Apotheke als erste Anlaufstelle bei Problemen mit Arzneimitteln. Er hob hervor, dass in Apotheken Fachleute für Arzneimittel arbeiten, deren Kompetenz zur Gesundheit der Patienten beiträgt.