Aktuelle Lage im Sudan
Die Situation im Sudan ist alarmierend. Die sudanesische Schriftstellerin Fatin Abbas bezeichnete den Konflikt in ihrem Essay „Apokalypse Sudan“ im August 2024 als verheerend. Der Machtkampf zwischen zwei Generälen hat bereits zu 150.000 Toten und zehn Millionen Vertriebenen geführt. Tragischerweise verhungert alle zwei Stunden ein Kind, während die internationale Gemeinschaft anscheinend andere Prioritäten hat.
Steigende Opferzahlen
Über ein Jahr nach Abbas‘ eindringlichem Aufruf sind die Zahlen der Opfer und Vertriebenen weiter angestiegen. Trotz der offensichtlichen humanitären Krise scheinen viele Länder nicht ausreichend zu reagieren, obwohl sie in den Konflikt verwickelt sind.
Internationale Waffenlieferungen
Die reguläre sudanesische Armee (SAF) erhält Waffen über Ägypten, das als strategischer Partner der USA in der Region agiert. Gleichzeitig werden die paramilitärischen Milizen der Rapid Support Forces (RSF) von den Vereinigten Arabischen Emiraten in Zusammenarbeit mit Russland mit Rüstungsgütern versorgt. Diese Unterstützung trägt zur Eskalation des Konflikts bei.
Politische Hintergründe
Die beiden Hauptakteure des Konflikts, Abdel Fattah Al-Burhan und Mohammed Hamdan „Hemeti“ Dagalo, wurden nach dem Sturz von Omar Al-Baschir von westlichen Ländern, insbesondere den USA und der EU, als neue Machthaber gefördert. Dies geschah entgegen den Wünschen der sudanesischen Demokratiebewegung.
Geopolitische Implikationen
Mit der Eroberung von Al-Fascher durch die RSF rückt Sudan einer möglichen Abspaltung näher. Der Südsudan erlangte 2011 nach einem Referendum die Unabhängigkeit, und auch dort gibt es anhaltende Konflikte um Ressourcen. Der Westen wird zunehmend von den RSF kontrolliert, während ethnische Vertreibungen bereits im Gange sind.
Humanitäre Krise und Rohstoffinteressen
Solange die Unterstützer der Kriegsparteien weiterhin Zugang zu den wertvollen Rohstoffen Sudans haben, wird das Leid der Bevölkerung und der Zerfall des Landes in Kauf genommen. Die internationale Gemeinschaft steht vor der Herausforderung, effektive Maßnahmen zu ergreifen, um die humanitäre Krise zu bewältigen und den Konflikt zu beenden.

