Verlust von 7 % im Google-Traffic
Eine aktuelle Analyse hat ergeben, dass deutsche Unternehmen einen Rückgang von 7 % bei ihrem Google-Traffic verzeichnen. Diese Untersuchung wurde von der Münchner Online-Marketing-Agentur Seokratie durchgeführt und zeigt, dass der Anteil der Websitebesucher, die über Google auf die Seiten gelangen, im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesunken ist.
Wachstum von KI-Tools
Gleichzeitig ist der Traffic über KI-Tools wie ChatGPT um das Siebenfache gestiegen, bleibt jedoch auf einem relativ niedrigen Niveau. Die Grundlage dieser Analyse bildeten anonymisierte Traffic-Daten von über 100 deutschen Unternehmenswebsites, die insgesamt fast 70 Millionen Besucher verzeichneten.
Einfluss auf Marketing und SEO
Laut Agenturgründer Julian Dziki sind viele Unternehmen verunsichert und können die Rolle von ChatGPT und ähnlichen Tools noch nicht richtig einschätzen. Einige glauben, dass ChatGPT Google bald ersetzen könnte, was jedoch nicht der allgemeinen Wahrnehmung in der Bevölkerung entspricht.
Untersuchungszeitraum und Google-KI-Rollout
Für die Untersuchung verglich Seokratie den Website-Traffic im Zeitraum vom 26. März bis 17. September 2025 mit dem Vorjahreszeitraum. Der 26. März markiert den Zeitpunkt, an dem Google seine KI-Übersicht flächendeckend einführte, was dazu führte, dass Antworten auf viele informationsorientierte Suchanfragen direkt über Google-KI angezeigt werden, ohne dass Nutzer auf Websites klicken müssen.
Ursachen für den Trafficverlust
Anfängliche Trafficverluste von bis zu 20 % haben sich mittlerweile auf durchschnittlich 7 % eingependelt. Dziki erklärt, dass viele diese Verluste auf ChatGPT zurückführen, die Hauptursache jedoch die eigene KI-Übersicht von Google ist.
ChatGPTs Bedeutung in Deutschland
Trotz des Anstiegs bleibt ChatGPT in Deutschland hinsichtlich des Website-Traffics bisher unbedeutend. Der Anteil stieg zwar um das 7,4-Fache, von 0,08 % auf 0,66 %, bleibt jedoch weiterhin auf niedrigem Niveau. Dziki betont, dass der Traffic über ChatGPT momentan keine Relevanz hat.
Vergleich mit Google-Suchanfragen
Im Vergleich dazu sind von rund 14 Milliarden Google-Suchanfragen täglich etwa 14,5 % kommerzieller Natur. Bei ChatGPT hingegen entfällt nur ein winziger Bruchteil auf Produktsuchen, was Google um den Faktor 183 überlegen macht.
Langfristige Perspektiven
Dziki hebt hervor, dass sich die Verbreitung von ChatGPT erheblich verlangsamt und Google Funktionen ähnlich wie ChatGPT direkt in die eigene Suche integriert. Nutzer sind sich mittlerweile auch bewusst, dass ChatGPT nicht die erste Wahl für die Suche nach konkreten Produkten oder Dienstleistungen ist. Langfristig könnte Google somit eine größere Bedrohung für ChatGPT darstellen als umgekehrt.
Neue Entwicklungen bei Google
Der neue „AI Mode“ von Google, der bereits in den USA verfügbar ist, zeigt die Richtung, in die sich die Technologie entwickelt. Nutzer können Google in einem Chatfenster ähnlich wie ChatGPT bedienen und behalten gleichzeitig den Zugriff auf klassische Suchergebnisse.

