Chemie & Pharma Summit in Berlin

Wirtschaftsnews1 Monat ago394 min

Standortkrise in Deutschland

Am 25. September 2025 fand der Chemie & Pharma Summit in Berlin statt, bei dem die aktuelle Situation der chemischen Industrie in Deutschland thematisiert wurde. Die größte europäische Volkswirtschaft sieht sich einer erheblichen Standortkrise gegenüber, die durch globale Krisen und einen Stillstand bei Reformen verstärkt wird. Viele Unternehmen äußern besorgte Stimmen über ihre Zukunft.

Dringlichkeit von Maßnahmen

Markus Steilemann, Präsident des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI), betonte während des Gipfels, dass Deutschland und Europa einen klaren Fokus auf Wettbewerbsfähigkeit, Wachstum und Innovationskraft benötigen. „Die Zeit drängt“, so Steilemann. Er fordert, dass die im Koalitionsvertrag angekündigte „Chemieagenda 2045“ schnellstmöglich umgesetzt werden muss, um Deutschland als führenden Standort für Chemie, Pharma und Biotechnologie zu positionieren.

Forderungen der Industrie

Die Chemieagenda sollte eine Energiepolitik beinhalten, die Qualität über Quantität stellt, sowie Konzepte zur Reduzierung von Bürokratie und ein Investitionspaket für Bildung, Verteidigung und Infrastruktur. Der VCI fordert zudem Sicherheit für die heimische Produktion und Rohstoffversorgung, sowie eine Senkung von Steuerbelastungen und Arbeitskosten.

EU-Chemikalienpolitik und Freihandel

Die Bundesregierung wird aufgefordert, in Brüssel für einen selbstbewussten Freihandel einzutreten und eine EU-Chemikalienpolitik zu fördern, die Unternehmen unterstützt, anstatt sie zu behindern. Wolfgang Große Entrup, Hauptgeschäftsführer des VCI, warnte, dass Visionen für 2045 nicht ausreichen. Es seien spürbare Entlastungen innerhalb der nächsten zwölf Monate erforderlich.

Sechs zentrale Punkte der Chemieagenda

Die Chemieagenda umfasst sechs wesentliche Punkte:

  • Energiewende mit Weitsicht und Effizienz: Kosten senken, Infrastruktur ausbauen!
  • Strategische Resilienz schaffen: Produktion, Rohstoffe & Versorgung sichern!
  • Fortschritt statt Stillstand: Innovationen bei Chemie, Pharma & Biotechnologie entfesseln!
  • Bürokratie-Overkill stoppen: 25 Prozent abbauen, EU-Regulierung smart gestalten!
  • Zukunft sichern: In Bildung, Verteidigung & Infrastruktur investieren!
  • Standort stärken: Steuern & Arbeitskosten senken, Freihandel stärken!

Wahlen im Präsidium

Traditionell fanden beim Branchengipfel auch Wahlen statt. Die Mitglieder des Verbandes bestätigten Vizepräsident Dr. Christian Hartel von der Wacker Chemie AG sowie weitere Präsidiumsmitglieder in ihren Ämtern. Neu im Präsidium ist Daniel Steiners von der Roche Pharma AG. Die Amtszeit beträgt jeweils zwei Jahre.

Engagement für die Wirtschaft

Wolfgang Große Entrup bedankte sich für das Engagement der Mitglieder und betonte die Bedeutung einer starken Wirtschaft als Fundament für das Land. Der VCI setzt sich mit der Expertise der Branche dafür ein, dass die wirtschaftliche Stabilität nicht gefährdet wird.

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