Notbremsassistent beim Rückwärtsfahren

Wirtschaftsnews3 Wochen ago344 min

Unfallrisiken beim Rückwärtsfahren

Das Rückwärtsfahren stellt nach wie vor ein erhebliches Risiko im Straßenverkehr dar. Statistiken zeigen, dass jede vierte Kollision mit Fußgängern am Heck eines Fahrzeugs passiert. Zudem entstehen durch Parkrempler jährlich Schäden in Höhe von etwa 4,5 Milliarden Euro, wie Daten des Versicherers Allianz belegen.

Technologische Fortschritte

Eine aktuelle Untersuchung des ADAC zu Notbremsassistenten (AEB) beim Rückwärtsfahren zeigt, dass moderne Technologien erheblich zur Unfallvermeidung beitragen können. In dem Test wurden zehn verschiedene Fahrzeuge auf ihre Fähigkeit hin untersucht, sowohl stehende als auch bewegte Hindernisse zu erkennen und automatisch zu bremsen, um Kollisionen zu verhindern.

Ergebnisse des Systemvergleichs

Die Ergebnisse des ADAC-Tests zeigen eine deutliche Verbesserung im Vergleich zu einem ähnlichen Test aus dem Jahr 2019. Während damals kein Fahrzeug alle Aufgaben erfolgreich bewältigen konnte, haben heute vier der zehn getesteten Modelle (BMW, Volvo, Ford, VW) die Fähigkeit, alle Hindernisse zu erkennen und zuverlässig Kollisionen zu vermeiden.

Das rückwärtsgerichtete AEB von Hyundai hat ebenfalls gute Leistungen gezeigt, mit minimalen Schwächen bei einer bestimmten Fahraufgabe. Im Gegensatz dazu gibt es bei anderen Herstellern noch Verbesserungsbedarf. So zeigt das System von Mercedes zwar eine solide Leistung, übersieht jedoch einen Dummy hinter dem Fahrzeug. Skoda hingegen hat Schwierigkeiten mit einem zu späten Bremsintervention, während der BYD zwar bei seitlich kreuzenden Fußgängern rechtzeitig bremst, jedoch bei statischen Hindernissen versagt.

Potenzial der Bremsassistenten

Die Testergebnisse verdeutlichen das Potenzial von Notbremsassistenten beim Rückwärtsfahren. Laut Allianz könnten etwa die Hälfte der Unfälle beim Zurücksetzen durch den Einsatz eines AEBs verhindert werden. Der ADAC hebt hervor, dass bereits marktreife Systeme existieren, die hohen Schutz bieten und kostengünstig sowie robust sind.

Empfehlungen für Fahrzeughersteller

Aus Sicht des ADAC sollten Fahrzeughersteller den serienmäßigen Einbau dieser Systeme vorantreiben. Zudem wäre eine Funktionserweiterung durch Software-Updates wünschenswert, da die benötigten Sensoren oft bereits vorhanden sind. Wichtig ist zudem, dass das Assistenzsystem bei jedem Fahrzeugstart automatisch aktiviert wird. Der ADAC spricht sich daher für eine gesetzliche Regelung aus, um die Sicherheit beim Rückwärtsfahren zu erhöhen.

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