Wasserwiederverwendung in Städten

Wirtschaftsnews3 Wochen ago444 min

Neues Wohnquartier Aubuckel in Mannheim

Am Montag wird im neuen Wohnquartier Aubuckel in Mannheim-Feudenheim ein innovatives Projekt gefeiert, das als Modell für andere Städte in Deutschland dienen könnte. Ziel ist es, Städte so zu gestalten, dass sie besser mit den Auswirkungen des Klimawandels umgehen können, während gleichzeitig wertvolles Wasser durch Wiederverwendung eingespart wird.

Förderung durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt

Das mehrjährige Projekt „ReSource Mannheim“ wird von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) unterstützt. DBU-Generalsekretär Alexander Bonde betont, dass die Herausforderungen durch Temperaturanstieg, Dürre, Hitze, Grundwasserstress sowie Starkregen und Überschwemmungen ein Umdenken in der städtischen Planung erfordern. Die Nutzung von Brauchwasser sollte dabei im Vordergrund stehen.

Ultrafiltrationsanlage zur Wasserreinigung

Im Aubuckel-Quartier wird gezeigt, wie die Wiederverwendung von Wasser erfolgreich umgesetzt werden kann. Regenwasser wird nicht nur gesammelt, sondern auch das anfallende Grauwasser, das aus Duschen, Waschbecken und Waschmaschinen stammt, wird effizient genutzt. Dieses Wasser wird in einer Ultrafiltrationsanlage gereinigt und kann dann wieder in den Haushalten verwendet werden, beispielsweise für die WC-Spülung oder sogar für Waschmaschinen.

Teichsystem für Regenwassermanagement

Ein zentrales Element des Projekts ist ein Teichsystem, das überschüssiges Regenwasser speichert. Dieses System dient nicht nur der Bewässerung von Grünanlagen, sondern auch als Kühlung in heißen Zeiten und als Hochwasserschutz. Es ist so konzipiert, dass es bei extremen Starkregenereignissen große Wassermengen aufnehmen kann.

Reduzierung des Frischwasserbedarfs

Ein interdisziplinäres Forschungsteam der TU Darmstadt hat ermittelt, dass der Frischwasserbedarf im neuen Wohnquartier um mehr als 40 Prozent gesenkt werden kann. Bonde sieht hierin eine vielversprechende Perspektive, die auch in anderen Städten und Kommunen angestrebt werden sollte.

Soziale Förderung und bezahlbarer Wohnraum

Das Aubuckel-Wohnquartier umfasst drei Mehrfamilienhäuser mit nahezu 120 Wohneinheiten, von denen 40 Prozent sozial gefördert sind. Dies wird als positives Zeichen gewertet, da Leuchtturmprojekte für wassersensitive Städte auch für die Bürgerinnen und Bürger bezahlbar sein müssen.

Sicherheitsaspekte der Wasserversorgung

Bonde hebt hervor, dass der Schutz der Wasserversorgung auch eine Frage der Sicherheit ist. Das Aubuckel-Projekt zeigt, wie durch innovative Ansätze die Herausforderungen des Klimawandels bewältigt und gleichzeitig die Ressource Wasser geschont werden kann.

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