Warnung des Kfz-Gewerbes
Der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) äußert Bedenken hinsichtlich der möglichen Auswirkungen von Gegenzöllen der EU im laufenden Handelskonflikt mit den USA. Insbesondere könnten europäische Strafzölle auf in den USA produzierte Fahrzeuge erhebliche Preissteigerungen für Autokäufer in Deutschland zur Folge haben. Dies betrifft vor allem Modelle deutscher Hersteller, die in den USA gefertigt und nach Europa exportiert werden.
Preissteigerungen im Neuwagenmarkt
ZDK-Präsident Thomas Peckruhn erklärt, dass zusätzliche Belastungen durch Gegenzölle zu signifikanten Preissteigerungen im Neuwagenmarkt führen könnten. Dies würde auch deutsche Modelle aus US-Produktion betreffen. Für den Autohandel wäre eine solche Situation schwer zu vermitteln und könnte die bereits zurückhaltende Kaufbereitschaft der Verbraucher weiter beeinträchtigen.
Aktuelle Marktsituation
Der deutsche Autohandel sieht sich bereits seit der Coronapandemie mit einer rückläufigen Nachfrage und steigenden Kosten konfrontiert. Weitere Preissteigerungen durch handelspolitische Maßnahmen könnten die ohnehin angespannte Lage verschärfen. Im volumenstarken Mittelklasse-Segment sind viele Kunden bereits an Preisgrenzen gestoßen. Sollten hier Zölle hinzukommen, könnte dies dazu führen, dass Fahrzeuge nicht verkauft werden.
Appell an die EU-Kommission
Der ZDK appelliert an die EU-Kommission, bei der Zollpolitik ein ausgewogenes Maß zu wahren. Gegenzölle sollten nicht zu einer Belastung für die eigene Industrie und den Handel werden. Maßnahmen, die als Reaktion auf US-Zölle gedacht sind, könnten schnell zu einer Herausforderung für zahlreiche mittelständische Autohäuser in Deutschland und für viele Kunden werden, die sich ein neues Auto nicht mehr leisten können.
Aktuelle Zollpolitik der USA
Seit dem 3. April erheben die USA 25 Prozent Zusatzzölle auf importierte Fahrzeuge, die nicht in den USA produziert wurden. Sollte bis zum 1. August keine Einigung mit der EU erzielt werden, droht Präsident Donald Trump mit einem Zollsatz von 30 Prozent.