Lieferando reduziert Fahrerstellen in Potsdam

Wirtschaftsnews22 Stunden ago73 min

Stellenabbau in Potsdam

Nach Informationen von rbb24 plant der Lieferservice Lieferando, rund 40 Fahrerstellen in Potsdam abzubauen. Die betroffenen Kurierfahrer erhielten am 17. Juli 2025 eine Mitteilung über die Schließung des Standorts. Potsdam ist eine von 34 Städten, in denen das Unternehmen insgesamt 2.000 Fahrer bis Ende des Jahres entlassen möchte.

Outsourcing der Essensauslieferung

Lieferando hat angekündigt, die Essensauslieferung künftig an Subunternehmer auszulagern. Dies wurde auf Anfrage von rbb bestätigt. Das Unternehmen verfolgt damit das Ziel, die Kundenanforderungen flexibler zu bedienen. Bereits im März 2025 berichtete rbb über erste Schritte des Outsourcings in bestimmten Berliner Bezirken, die mittlerweile auf das gesamte Bundesgebiet ausgeweitet wurden.

Kritik von Gewerkschaften

Mark Baumeister, Referatsleiter der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), äußert sich kritisch zu dieser Entwicklung. Er bezeichnet die Maßnahmen als langfristig geplante Strategie und nicht als spontane Entscheidung. Lieferando galt bisher als eines der wenigen Unternehmen in der Branche, das einen Großteil der Fahrer fest anstellte und einen Betriebsrat hatte.

Fehlende Mitbestimmung bei Subunternehmern

Die NGG kritisiert, dass insbesondere Städte mit Betriebsräten von den Entlassungen betroffen sind. Im Gegensatz dazu bieten Subunternehmen in der Lieferbranche oft wenig Mitbestimmungsmöglichkeiten für die Arbeitnehmer. Diese Unternehmen stehen immer wieder wegen ausbeuterischer Arbeitsverhältnisse und Scheinselbstständigkeit in der Kritik.

Versprechen von Lieferando

Lieferando erklärt, dass die zukünftigen Subunternehmer zur Einhaltung der geltenden Gesetze und Vorschriften verpflichtet werden sollen. Der Gesamtbetriebsrat von Lieferando äußert jedoch Bedenken hinsichtlich der Einhaltung von Arbeitsstandards und stellt in Frage, wie Subunternehmen die gleiche Arbeitsleistung zu niedrigeren Kosten anbieten können, ohne die gesetzlichen Vorgaben zu verletzen.

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