Stadt im Niedergang
Die Einwohner Kölns empfinden eine zunehmende Verschlechterung ihrer Stadt. Eine aktuelle Umfrage des Forsa-Instituts, die im Auftrag des „Kölner Stadt-Anzeiger“ durchgeführt wurde, zeigt, dass viele Kölner mit der Entwicklung ihrer Stadt unzufrieden sind.
Schwindendes „Köln-Gefühl“
Das Gefühl der Identifikation mit Köln, das lange Zeit stark ausgeprägt war, scheint zu schwinden. Auf die Frage, was sich in den letzten Jahren in Köln verbessert habe, antworteten 64 Prozent der Befragten, dass sie nichts Positives feststellen konnten. Zudem gaben 78 Prozent an, dass sich die Stadt negativ verändert hat.
Herausforderungen im Alltag
Die Kölner sehen vor allem die Verkehrssituation als das größte Problem an. Auch der Wohnungsmarkt und die Vermüllung der Stadt werden als gravierende Herausforderungen wahrgenommen. Besonders besorgt sind die Bürger über den Zustand der Schulen.
Unzufriedenheit mit der Stadtverwaltung
Die Arbeit der Stadtverwaltung stößt ebenfalls auf großen Unmut. In der Umfrage gaben 19 Prozent der Befragten an, dass sie lieber woanders wohnen würden. Vor acht Jahren lag dieser Wert noch bei 14 Prozent.
Bewertung der Oberbürgermeisterin
Die scheidende Oberbürgermeisterin Henriette Reker erhält zum Ende ihrer Amtszeit ein schlechtes Zeugnis. 69 Prozent der Kölner sind mit ihrer Arbeit unzufrieden, während nur 28 Prozent zufrieden sind. Im Vergleich zu einer Umfrage von 2017 hat sich die Meinung der Bürger deutlich verschlechtert.
Offene Ausgangslage für die OB-Wahl
Zwei Monate vor der Neuwahl des Stadtoberhaupts zeigt die Umfrage eine völlig offene Ausgangslage. Die potenziellen Nachfolger von Reker, darunter Berivan Aymaz (Grüne), Torsten Burmester (SPD) und Markus Greitemann (CDU), erreichen derzeit nur geringe Zustimmungswerte von 11 Prozent bzw. 10 Prozent. 41 Prozent der Befragten könnten sich momentan für keinen der elf Kandidaten entscheiden.