Beschäftigungszahlen steigen
Die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) und die Arbeitgebervereinigung Nahrung und Genuss (ANG) haben die aktuellen Branchenzahlen für das Jahr 2024 veröffentlicht. Die Beschäftigtenzahl in der Ernährungsindustrie ist um 2,1 Prozent auf 658.150 angestiegen. Dies ist ein positives Signal in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten und bestätigt die Branche als viertgrößten industriellen Arbeitgeber in Deutschland.
Umsatzentwicklung bleibt hinter Erwartungen
Trotz des Anstiegs der Beschäftigtenzahl bleibt die Umsatzentwicklung hinter den Erwartungen zurück. Der nominale Umsatz stieg leicht um 0,6 Prozent auf 232,7 Milliarden Euro. Preisbereinigt zeigt sich jedoch ein leichter Rückgang, was als Alarmsignal gewertet wird. Die Unternehmen sehen sich hohen Energie- und Rohstoffkosten sowie gestiegenen bürokratischen Anforderungen gegenüber.
Herausforderungen für die Branche
Zusätzlich zu den internen Herausforderungen belasten geopolitische Konflikte die Unternehmen der Ernährungsindustrie. Auch der Auslandsumsatz musste preisbereinigt einen Rückgang hinnehmen, obwohl nominal ein Anstieg auf rund 84 Milliarden Euro verzeichnet wurde.
Stabilität als Arbeitgeber
Die Branche zeigt sich als verlässlicher Arbeitgeber, da die Unternehmen auch in schwierigen wirtschaftlichen Zeiten an ihren Mitarbeitenden festhalten. Dies wird durch die Tarifbindung unterstrichen, da 48 Prozent der Beschäftigten tarifgebunden sind und 47 Prozent der Betriebe sich an Flächentarifen orientieren.
Ausbildungssituation
Die Zahl der Auszubildenden in der Ernährungsindustrie ist ebenfalls leicht gestiegen, jedoch bleiben 12,1 Prozent der Ausbildungsplätze unbesetzt. Dies zeigt, dass trotz des Anstiegs noch Handlungsbedarf besteht, um die Ausbildungssituation zu verbessern.
Überblick der Branche
Insgesamt erwirtschaften nahezu 6.000 Betriebe in der Ernährungsindustrie einen jährlichen Umsatz von 232,7 Milliarden Euro. Mit rund 658.000 Beschäftigten ist die Branche sowohl bei den Beschäftigtenzahlen als auch beim Umsatz der viertgrößte Industriezweig Deutschlands. Der Mittelstand prägt die Branche stark, da 90 Prozent der Unternehmen dem Mittelstand angehören. Die Exportquote von 35 Prozent zeigt zudem, dass die Qualität deutscher Lebensmittel international geschätzt wird.