Befragungsergebnisse zur Bürgergeld-Sanktion
Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass die Hälfte der Befragten (50 Prozent) die bestehenden Sanktionsmöglichkeiten im Rahmen des Bürgergeldes für angemessen hält. Etwa ein Drittel (35 Prozent) spricht sich für eine Verschärfung der Sanktionen aus, während 12 Prozent der Meinung sind, dass die aktuellen Sanktionen bereits zu weit gehen. Diese Ergebnisse stammen aus einer repräsentativen Umfrage, die von infratest dimap unter 1.312 Wahlberechtigten durchgeführt wurde.
Regelungen zu Sanktionen
Derzeit können arbeitsfähige Empfänger von Bürgergeld, die mehrmals eine zumutbare Arbeitsstelle ablehnen, bis zu zwei Monate lang kein Bürgergeld erhalten. Die Bundesregierung plant, die Sanktionen zu verschärfen. Im Rahmen einer Reform des Bürgergeldes soll zudem der Vermittlungsvorrang wieder eingeführt werden. Dies bedeutet, dass die schnelle Vermittlung von Erwerbslosen in neue Arbeitsstellen Vorrang vor Qualifizierungsmaßnahmen haben soll.
Meinungen zum Vermittlungsvorrang
Die öffentliche Meinung zu dieser Maßnahme ist geteilt: 48 Prozent der Befragten unterstützen den Vermittlungsvorrang, während 47 Prozent Qualifizierungsmaßnahmen als wichtiger erachten. Die Ansichten variieren stark zwischen den politischen Lagern. Während 62 Prozent der AfD-Anhänger und 59 Prozent der Union-Anhänger den Vermittlungsvorrang befürworten, legen rund drei Viertel der Grünen (78 Prozent) und Linken (73 Prozent) mehr Wert auf Qualifizierungsmaßnahmen. Bei den Anhängern der SPD ist die Meinung gespalten: 50 Prozent befürworten Qualifizierung, 46 Prozent den Vermittlungsvorrang.
Erhöhung des Mindestlohns
Zusätzlich zeigt die Umfrage, dass fast die Hälfte der Deutschen (46 Prozent) die geplante Erhöhung des Mindestlohns für angemessen hält. Der Mindestlohn soll von derzeit 12,82 Euro pro Stunde im kommenden Jahr auf 13,90 Euro steigen und bis 2027 auf 14,60 Euro angehoben werden. Ein Viertel der Befragten (25 Prozent) findet diese Erhöhung nicht ausreichend, während ebenfalls ein Viertel (24 Prozent) der Meinung ist, dass sie zu hoch ist. Besonders stark ist die Zustimmung zur Erhöhung unter den Anhängern der SPD, von denen zwei Drittel (67 Prozent) die Maßnahme als angemessen erachten. Auch unter den Anhängern der Union (55 Prozent) und der Grünen (53 Prozent) gibt es eine Mehrheit, die die Erhöhung befürwortet. Im Gegensatz dazu empfinden 44 Prozent der AfD-Anhänger die Erhöhung als zu hoch, während 51 Prozent der Linken-Anhänger sie für nicht weit genuggehend halten.