Hintergrund der Deportationen
Trotz der spektakulären Festnahmen durch maskierte Einwanderungsbeamte und der schnellen Abschiebung von Migranten aus den USA, blieb Präsident Trump hinter den täglichen Deportationszahlen der Biden-Administration im letzten Jahr zurück.
Treffen bei ICE
Ende Mai hielt Stephen Miller, ein hochrangiger Berater des Weißen Hauses und Architekt der Einwanderungspolitik des Präsidenten, eine Ansprache in der Zentrale von Immigration and Customs Enforcement (ICE). Er machte deutlich, dass der Präsident, der versprochen hatte, Millionen von illegalen Einwanderern abzuschieben, unzufrieden war und die Behörde ihre Anstrengungen steigern müsse.
Ziele der Deportationen
Miller betonte, dass nicht nur Gangmitglieder und gewalttätige Kriminelle, die Trump als „das Schlimmste vom Schlimmsten“ bezeichnete, Ziel der Abschiebungen sein sollten. Er forderte die Beamten auf, einfach „rauszugehen und illegale Ausländer festzunehmen“. Anstatt Listen von Verdächtigen zu erstellen, sollten die Beamten Orte wie Home Depot oder 7-Eleven ansteuern, wo sich Tagelöhner versammeln.
Ergebnisse der Maßnahmen
Miller war überzeugt, dass er und einige Beamte in Washington, D.C., sofort 30 Personen festnehmen könnten. ICE-Agenten folgten diesen Anweisungen und führten am Freitag eine Razzia im Home Depot in einem überwiegend latino-geprägten Viertel in Los Angeles durch, was zu einem Wochenende voller Proteste in Los Angeles County führte, einschließlich vor dem Bundesgefängnis in der Innenstadt.
Reaktionen und Proteste
Am Samstag befahl Trump den Einsatz von 2.000 Nationalgardisten in Südkalifornien, trotz Widerstands von Gouverneur Gavin Newsom. Die Polizei setzte Tränengas, Gummigeschosse und Blitzgranaten gegen zunehmend unruhige Menschenmengen ein. Demonstranten warfen Äste, Roller, Feuerwerkskörper und Trümmer von einer Autobahnüberführung auf Polizeifahrzeuge.
Militärische Präsenz und Auswirkungen
Die Unruhen hielten bis Montag an, als etwa 700 Marines zur Sicherung von Bundesgebäuden und -personal entsandt wurden. Muzaffar Chishti, Senior Fellow am Migration Policy Institute, kommentierte, dass der Einsatz von militärischer Ausrüstung in Los Angeles darauf abziele, das Bild der Deportationen als intensiv zu vermitteln, während die tatsächlichen Zahlen im Vergleich dazu gering seien.
Aktuelle Entwicklungen
Seit dem Treffen von Miller mit den ICE-Beamten sind die täglichen Festnahmen gestiegen, wie ICE-Vertreter berichten.

