Verletzte in großer Zahl
Seit der Eskalation im Oktober 2023 sind in Gaza mehr als 123.000 Menschen verletzt worden, darunter über 4.000 Amputationen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) berichtet, dass etwa 6.000 Prothesen benötigt werden, viele davon für Kinder.
Prothesenversorgung durch Handicap International
Die humanitäre Organisation Handicap International (HI) stellt in einem Rehabilitationszentrum in Khan Younis provisorische Prothesen her und bietet Schwerverletzten Physiotherapie sowie psychologische Unterstützung an.
Fachkräfte und Herausforderungen
Derzeit gibt es in Gaza nur neun Prothetik- und Orthopädietechniker, was nicht ausreicht, um die zahlreichen Betroffenen zu versorgen. Heba, eine der wenigen Fachkräfte, ist für die Anpassung und Herstellung von Prothesen zuständig. Sie misst Stümpfe aus und fertigt Abdrücke an, während sie gleichzeitig auch ihre Familie und die Herausforderungen des Krieges im Hinterkopf hat.
Angst und Verantwortung
Heba pendelt täglich zur Arbeit und ist dabei ständig der Angst vor Angriffen ausgesetzt. In ihrer Freizeit kümmert sie sich um ihre Kinder und ihre Mutter, die im Krieg einen Schlaganfall erlitten hat. Die steigende Zahl der Patienten erfordert, dass sie fünf Tage die Woche arbeitet.
Warten auf Hilfsmittel
Die Nachfrage nach Rehabilitationsgeräten ist hoch, doch die Vorräte an Hilfsmitteln und Prothesenmaterialien sind begrenzt. Tausende Menschen stehen auf Wartelisten für Rollstühle und Gehhilfen. Die Blockade des Gebiets erschwert die Lieferung dieser dringend benötigten Hilfsmittel.
Langfristige Unterstützung gefordert
Handicap International engagiert sich seit 1998 für die Zivilbevölkerung in Gaza und fordert uneingeschränkte, neutrale Unterstützung für Menschen mit Behinderungen, die in dieser Krisensituation besonders gefährdet sind. Zudem wird ein sofortiger und langfristiger Waffenstillstand gefordert.