Verschlechterung der humanitären Lage
Die Situation im Sudan wird zunehmend kritischer, insbesondere mit dem bevorstehenden Beginn der Regenzeit, die von Mai bis Oktober oft zu schweren Überschwemmungen führt. Diese Naturereignisse erschweren den Zugang zu den Menschen, die dringend Hilfe benötigen. Laut den SOS-Kinderdörfern kämpfen viele Kinder und Familien bereits jetzt ums Überleben. Es mangelt an Nahrungsmitteln, sauberem Wasser und medizinischer Versorgung.
Unterernährung als große Sorge
Limia Ahmed, stellvertretende Leiterin der SOS-Kinderdörfer im Sudan, äußert die Besorgnis, dass die Unterernährung unter den Kindern weiter zunehmen könnte. Die humanitäre Krise im Sudan wird als die schlimmste weltweit eingestuft, wobei über 12 Millionen Menschen, darunter mehr als die Hälfte Kinder, auf der Flucht sind. Viele von ihnen wurden mehrfach vertrieben.
Konflikt und seine Auswirkungen
Der brutale Konflikt zwischen den sudanesischen Streitkräften und der paramilitärischen RSF um die Kontrolle im Land hat zu dieser Krise geführt. Ahmed warnt, dass sich die Lage weiter verschärfen könnte, was zu einem kompletten Zusammenbruch der Versorgungsleistungen und einer Zunahme des Leids führen würde. Der Bedarf an humanitärer Hilfe übersteigt die verfügbaren Mittel erheblich.
Angriffe auf Kinder und Bildungseinrichtungen
Die Gewalt durch die Konfliktparteien bedroht weiterhin das Leben von Kindern. Es kommt häufig zu brutalen Angriffen, Entführungen und der Rekrutierung von Jugendlichen durch bewaffnete Gruppen. Schulen und Krankenhäuser werden ebenfalls angegriffen, was dazu führt, dass 90 Prozent der Kinder nicht zur Schule gehen können.
Herausforderungen für die SOS-Kinderdörfer
Die SOS-Kinderdörfer setzen sich unter extrem schwierigen Bedingungen für Kinder ein, die ihre elterliche Fürsorge verloren haben. Viele dieser Kinder lebten zuvor im SOS-Kinderdorf in Khartum, mussten jedoch aufgrund von Kämpfen fliehen. Ahmed betont, dass die Sicherheit und das Wohlergehen dieser Kinder höchste Priorität haben. Die Organisation bemüht sich, ihnen Zugang zu Bildung und psychosozialer Unterstützung zu ermöglichen, jedoch wird dies zunehmend herausfordernd.
Appell an die internationale Gemeinschaft
Die Hilfsorganisation leistet Nothilfe in vielen Teilen des Landes und appelliert an die internationale Gemeinschaft, das Leid der Kinder im Sudan nicht zu ignorieren. Ahmed fordert Regierungen, internationale Organisationen und Einzelpersonen auf, sich für die betroffenen Kinder einzusetzen.

