Ergebnisse der Tests
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat alarmierende Ergebnisse veröffentlicht: Bei Tests, die im Auftrag von RTL durchgeführt wurden, wiesen 30 Proben von Hähnchenfleisch aus dem Billigsegment von Kaufland eine hohe Belastung mit multiresistenten Erregern auf. Konkret ist jede dritte Probe mit Bakterien kontaminiert, die gegen wichtige Reserveantibiotika resistent sind. Zudem fanden sich in jeder zweiten Probe Campylobacter-Keime, die gesundheitliche Risiken darstellen.
Preisdruck und Antibiotikaeinsatz
Die DUH macht den zunehmenden Preisdruck durch Supermärkte für diese Situation verantwortlich. Fleischproduzenten setzen vermehrt Reserveantibiotika ein, um die niedrigen Preise im Billigsegment zu halten. Diese Praxis führt dazu, dass resistente Krankheitserreger entstehen, die über das kontaminierte Fleisch in die Haushalte gelangen.
Forderungen an die Politik
Die Umweltschutzorganisation fordert die neue Bundesregierung auf, Maßnahmen zu ergreifen, um den Preisdruck in der Lebensmittelkette zu reduzieren. Die DUH sieht die Notwendigkeit, den Schutz von Menschen und Tieren über die Profitinteressen der Supermärkte zu stellen. Sie appelliert an Kaufland, Verantwortung zu übernehmen und Billig-Hähnchen aus dem Sortiment zu nehmen. Stattdessen sollte die Supermarktkette auf höhere Tierhaltungsstandards, wie Biofleisch, umsteigen.
Gesundheitliche Risiken
Die Belastung mit Campylobacter-Keimen ist ebenfalls besorgniserregend. In Deutschland erkranken jährlich mehr als 50.000 Menschen an Infektionen, die auf diese Bakterien zurückzuführen sind. Die DUH fordert daher dringend politische Maßnahmen, um die Hygienebestimmungen in Schlachthöfen zu verbessern und Verkaufsverbote für belastete Produkte einzuführen.
Schlussfolgerung
Die Situation im Bereich der Fleischproduktion wirft ernsthafte Fragen zur Gesundheit und zum Tierwohl auf. Die DUH betont die Notwendigkeit, langfristig kostendeckende Preise zu zahlen, um tiergerechte Haltungsbedingungen zu fördern und die öffentliche Gesundheit zu schützen.