Maßnahmen gegen die Wohnungsnot
In Spanien werden Maßnahmen ergriffen, um der wachsenden Wohnungsnot entgegenzuwirken. Dazu gehört unter anderem eine Steuer von bis zu 100% auf Immobilienkäufe durch Nicht-EU-Bürger. Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez stellte diese Pläne in dieser Woche vor, um die Erschwinglichkeit von Wohnraum und die hohen Mietpreise im Land zu bekämpfen. Ziel ist es, „mehr Wohnraum, bessere Regulierung und größere Unterstützung“ zu schaffen. Ob der Vorschlag von Sánchez’ Minderheitskoalition im Parlament Zustimmung finden wird, bleibt jedoch unklar.
Die Krise der Wohnraumerschwinglichkeit
Spanien sieht sich, ähnlich wie viele wohlhabende Länder, mit einer zunehmenden Krise der Wohnraumerschwinglichkeit konfrontiert. Insbesondere in Städten wie Barcelona und Madrid sind die Mieten stark angestiegen, während die Einkommen, insbesondere der jungen Bevölkerung, nicht mithalten können. Auch die Immobilienpreise steigen kontinuierlich, vor allem in städtischen und küstennahen Gebieten.
Einfluss des Tourismus auf die Mietpreise
Die Mietpreise werden zusätzlich durch kurzfristige Vermietungen, die hauptsächlich an Touristen angeboten werden, in die Höhe getrieben. Spanien zählt zu den meistbesuchten Ländern der Welt, mit über 88,5 Millionen Touristen im Jahr 2024. Der Tourismussektor ist ein zentraler Wirtschaftsfaktor des Landes. Allerdings hat der Massentourismus auch Spannungen zwischen Besuchern und Anwohnern ausgelöst, die sich über steigende Mietpreise, die Zunahme kurzfristiger Vermietungen über Plattformen wie AirBnB und die Belastung der Wasserressourcen in beliebten Regionen, wie den Kanarischen und Balearischen Inseln, Sorgen machen. Im vergangenen Jahr gingen zahlreiche Menschen auf die Straße, um gegen die Auswirkungen des Tourismus und die hohen Mietpreise zu protestieren. Das Rathaus von Barcelona hat angekündigt, alle kurzfristigen Vermietungen an Touristen in den kommenden Jahren vollständig abzuschaffen.
Regulierung des Immobilienkaufs durch Ausländer
Um den Kauf von Immobilien durch Ausländer zu regulieren, plant Spanien eine Erhöhung der Steuern auf Immobilienkäufe durch Nicht-EU-Bürger um bis zu 100%. Im Jahr 2023 erwarben Nicht-EU-Bürger 27.000 Immobilien in Spanien, so Sánchez. Diese Käufe seien oft nicht für den Eigenbedarf, sondern zur Gewinnerzielung erfolgt. Konkrete Details zur Umsetzung dieser Steuer wurden jedoch nicht bekannt gegeben.
Öffentlicher Wohnungsbau
Zusätzlich zu den Steuererhöhungen plant Spanien den Bau von mehr öffentlichen Wohnraum, um der Wohnungsnot entgegenzuwirken.