Antisemitische Gewalt in Amsterdam

Wirtschaftsnews10 Monaten ago1443 min

Unklare Geschehnisse

Die Ereignisse in der Nacht von Donnerstag in Amsterdam werfen viele Fragen auf und werden noch einige Zeit in Anspruch nehmen, um vollständig verstanden zu werden. Eines steht jedoch fest: Die Hetzjagden und gewalttätigen Übergriffe auf vermeintliche oder tatsächliche Anhänger des israelischen Fußballvereins Maccabi Tel Aviv stellen einen klaren Ausdruck antisemitischer Gewalt dar.

Vorwarnungen und Mobilisierung

Die niederländische Gesellschaft war auf diese Vorfälle nicht unvorbereitet, da bereits Tage zuvor Warnungen ausgesprochen wurden. Vor dem Fußballspiel mobilisierte die antizionistische BDS-Kampagne gegen die Veranstaltung und stellte in den Raum, dass unter den Fans möglicherweise Personen seien, die im Gazastreifen Menschenrechtsverletzungen begangen hätten. Diese Aussagen wurden von den Tätern als Freibrief verstanden, um unter dem Deckmantel antizionistischer Parolen Jagd auf ihre Opfer zu machen und diese brutal zu attackieren.

Antisemitische Narrative

Die Selbstjustiz, die hier ausgeübt wurde, zielt darauf ab, vermeintlich die „richtigen“ Personen zu treffen, was die antisemitischen Stereotype und Gerüchte über Juden weiter verstärkt. Diese Gewalt hat nichts mit legitimer Kritik an Menschenrechtsverletzungen der israelischen Streitkräfte im Gazastreifen zu tun. Stattdessen wird deutlich, dass „Israel“ und „Zionismus“ zunehmend als Chiffren in der antisemitischen Kommunikation verwendet werden.

Politische Instrumentalisierung

Die Tatsache, dass extrem rechte Politiker diese Gewalt für ihre rassistische Hetze gegen Araber und Muslime nutzen, ist ebenso bedenklich wie die antiarabischen Gesänge der Maccabi Tel Aviv-Fans vor dem Spiel. Wer jedoch den antisemitischen Charakter dieser Gewalt relativiert oder gar rechtfertigt, zeigt, dass ihm am Kampf gegen Antisemitismus in Europa nicht gelegen ist.

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