Nukleare Übungen unter Putins Aufsicht
Am Dienstag gab Russland bekannt, dass das Militär neue nukleare Übungen unter der Aufsicht von Präsident Wladimir Putin durchgeführt hat. Putin hat sich kürzlich für Änderungen der Regeln ausgesprochen, die Moskaus nukleare Abschreckung betreffen.
Hintergrund der Übungen
Laut Berichten von AFP hat Putin mehrfach angedeutet, dass der Einsatz von Nuklearwaffen im Zuge der Offensive in der Ukraine möglich sei. Im vergangenen Monat schlug er vor, die Kriterien für den Einsatz solcher Waffen zu erweitern.
Details der militärischen Übungen
Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, dass eine „Übung mit den Kräften und Mitteln der Land-, Marine- und Luftkomponenten der strategischen Abschreckungskräfte“ durchgeführt wurde. Während dieser Übungen wurde eine interkontinentale ballistische Rakete gestartet. Diese Rakete wurde von einem Testgelände auf der fernöstlichen Halbinsel Kamtschatka aus abgefeuert. Weitere Raketen wurden von einem U-Boot im Barentssee und aus dem Ochotskischen Meer im russischen Fernen Osten gestartet. Das Ministerium erklärte, die Übungen seien erfolgreich verlaufen und die Raketen hätten ihre Ziele erreicht.
Änderungen in der nuklearen Doktrin
Im September schlug Putin vor, die nukleare Doktrin Moskaus zu ändern, um eine nukleare Antwort auf einen „massiven“ Luftangriff zu ermöglichen. Nach den vorgeschlagenen Regeln würde Russland einen Angriff von einem nicht-nuklearen Land, das Unterstützung von einer Nuklearmacht erhält, als gemeinsamen Angriff betrachten, was offensichtlich auf die Ukraine abzielt.
Reaktionen und geopolitische Auswirkungen
Diese Entwicklungen erfolgen zu einem Zeitpunkt, an dem die Ukraine die Genehmigung anstrebt, Langstreckenraketen gegen Russland einzusetzen. Diese Anfrage stieß bisher auf Widerstand seitens der USA.
Putins Aussagen zur nuklearen Strategie
Putin erklärte, dass der Einsatz von Nuklearwaffen eine „äußerst außergewöhnliche Maßnahme“ wäre. Er betonte, dass Russland nicht in ein neues Wettrüsten einsteigen wolle, jedoch seine nuklearen Streitkräfte auf einem notwendigen Niveau halten werde. Zudem wies er darauf hin, dass Russland auf neue „stationäre und mobile Raketensysteme“ umsteige, die eine schnellere Einsatzbereitschaft ermöglichen und in der Lage sind, Raketenabwehrsysteme zu umgehen.
Aktuelle Lage im Konflikt
Während der Konflikt, der seit zweieinhalb Jahren andauert, in eine als besonders gefährlich beschriebene Phase eintritt, bewertet der Westen, wie er die Ukraine unterstützen kann, während russische Truppen im Osten des Landes Fortschritte machen.