Digitalisierung und KI in Deutschland
In Deutschland hat die Entwicklung im Bereich der Digitalisierung und Künstlichen Intelligenz (KI) in der Vergangenheit nicht die gewünschten Fortschritte gemacht. Dies ist auch der Bundesregierung bewusst, und es gibt Bestrebungen, dies zu ändern. Ziel ist es, Deutschland als führendes KI-Land in Europa zu positionieren.
Rahmenbedingungen für KI-Unternehmen
Digitalminister Volker Wissing (FDP) betonte die Notwendigkeit, wirtschaftsfreundliche Bedingungen für die Umsetzung der europäischen KI-Verordnung zu schaffen. Zudem soll die Verfügbarkeit von Daten für innovative Start-ups verbessert werden. Trotz der positiven Anerkennung für die akademische Ausbildung von KI-Experten in Deutschland gibt es in der praktischen Anwendung von KI in der Wirtschaft und Verwaltung noch erhebliche Defizite.
Internationale Wettbewerbsfähigkeit
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) gab zu, dass in der Digitalisierung „zu lange zu wenig“ geschehen sei. Er sieht jedoch große Chancen in den neuen Technologien und ist optimistisch, dass Unternehmen in Deutschland erfolgreiche Geschäftsmodelle entwickeln können. Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hob hervor, dass Deutschland auf einem guten Weg sei, aber im internationalen Wettbewerb weiter an Tempo zulegen müsse.
Globale KI-Wirtschaftsnationen
Weltweit dominieren die USA mit Unternehmen wie OpenAI und Google sowie China mit Firmen wie Baidu und Alibaba den KI-Markt. In Europa sind die führenden KI-Unternehmen bisher vor allem in Frankreich angesiedelt. In Deutschland zählen das Heidelberger Start-up Aleph Alpha und der Kölner Sprachspezialist DeepL zu den prominenten Akteuren.
Studienergebnisse zur KI-Forschung
Wissing verwies auf eine Studie der OECD, die zeigt, dass Deutschland auf dem Weg ist, eine führende Nation in der KI-Forschung zu werden. Bei KI-Patenten belegt Deutschland den zweiten Platz hinter den USA und vor Japan und China. Der Minister forderte zudem, dass digitale Projekte nicht nur analoge Verfahren ergänzen, sondern diese auch ersetzen sollten, um doppelte Infrastrukturen zu vermeiden.
Regulatorische Rahmenbedingungen
Habeck erklärte, dass die Bundesregierung die Stärken im Bereich KI ausbauen und strategische Schwächen abbauen möchte. Die regulatorischen Rahmenbedingungen, die mit der KI-Verordnung geschaffen werden sollen, sind entscheidend für die technologische und digitale Souveränität Deutschlands. Diese sollen innovationsfreundlich, nutzerzentriert und rechtssicher sein.
Konkrete Digitalprojekte
Im Rahmen des Digital-Gipfels wurden auch spezifische Digitalprojekte vorgestellt. Der Bund, die Bahn und die vier Mobilfunkanbieter 1&1, Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica arbeiten an der Verbesserung der digitalen Infrastruktur, um den Bedürfnissen der Bahnreisenden gerecht zu werden.