Taleb warnt vor Schuldenfalle: US-Defizit könnte Wunder erfordern

Nach Meinung von Bestsellerautor Nassim Nicholas Taleb schwillt das US-Defizit so stark an, dass es eines Wunders bedürfte, um den Schaden wiedergutzumachen.

Kongress erweitert das Schuldenlimit

„Solange der Kongress das Schuldenlimit immer weiter ausdehnt und Deals macht, weil er Angst vor den Konsequenzen hat, das Richtige zu tun – das ist die politische Struktur des politischen Systems –, wird es irgendwann zu einer Schuldenspirale kommen“, sagte „Black Swan“-Autor Nassim Nicholas Taleb am Montagabend auf einer Veranstaltung von Universa Investments, der Hedgefonds-Firma, die er berät.

Die Schuldenspirale als „Weißer Schwan“

Taleb definierte die ausufernde Schuldenlast als einen „Weißen Schwan“ – ein Risiko, das wahrscheinlicher ist als ein überraschendes „Schwarzer Schwan“-Ereignis. Er nannte zwar keine konkreten Folgen für die Märkte, sagte aber, dass zu den Weißen Schwänen sowohl das US-Defizit als auch eine Wirtschaft gehören, die viel anfälliger für Schocks ist als in früheren Jahren.

Wall Street Beobachter besorgt

USA in einer „schrecklichen Lage“, so die Einschätzung verschiedener Beobachter, einschließlich des ehemaligen US-Finanzministers Robert Rubin und Philipp Hildebrand, Vice Chairman von Blackrock, die sich besorgt über den wachsenden Schuldenberg der USA äußern.

Universa Investments und Taleb’s Einschätzung

Universa mit Sitz in Miami ist ein sogenannter Tail-Risk-Fonds, der Anleger im Falle extremer Abschwünge schützen soll. Taleb selbst ist dafür bekannt, dass er den Crash des Schwarzen Montags von 1987 bewältigt und die Finanzkrise von 2008 vorausgesehen hat.

Ein mögliches Wunder für die US-Wirtschaft

Auf die Frage, wie sich die „Spirale“ in den USA letztlich entwickeln könnte, sagte Taleb: „Wir brauchen etwas, das von außen kommt – oder vielleicht eine Art Wunder.“ (mb/Bloomberg)