Umbenennung von grünen Fonds

Wirtschaftsnews9 Stunden ago53 min

Hunderte Fonds betroffen

Eine gemeinsame Untersuchung von Finanztip und CORRECTIV hat ergeben, dass zahlreiche Fonds und ETFs, die sich als „grün“ bezeichnen, ihre Namen ändern müssen. Dies betrifft insbesondere Fonds, die Begriffe wie „Klima“ oder „nachhaltig“ im Titel führen, da die tatsächlichen Inhalte oft nicht mit den Versprechungen übereinstimmen. In diesen Fonds sind mindestens 150 Milliarden Euro von Anlegern investiert.

Neue EU-Vorgaben

Ab dem 21. Mai 2025 müssen Fondsanbieter bestimmte Kriterien erfüllen, um die Begriffe, die auf Nachhaltigkeit hinweisen, weiterhin in ihren Namen verwenden zu dürfen. Bereits jetzt haben mindestens 220 ETFs und 60 aktive Fonds ihre Bezeichnungen geändert, indem sie die entsprechenden Begriffe entweder vollständig entfernt oder durch weniger strenge Begriffe ersetzt haben.

Nachhaltigkeit im Fokus

Die neue Verordnung zielt darauf ab, eine klare Definition für nachhaltige Geldanlagen zu schaffen, da bisher verbindliche Standards fehlten. Timo Halbe, ein Experte für Geldanlage bei Finanztip, betont, dass viele Anleger, die in nachhaltige Fonds investieren möchten, darauf vertrauen, dass diese auch tatsächlich den Kriterien der Nachhaltigkeit entsprechen. Wenn ein Fonds als „grün“ bezeichnet wird, aber in umweltschädliche Unternehmen investiert, fühlen sich die Anleger getäuscht.

Vielfalt der Interpretationen

Die unterschiedlichen Auffassungen von Nachhaltigkeit haben dazu geführt, dass Fondsanbieter großzügig mit den entsprechenden Begriffen in ihren Produktnamen umgegangen sind. Dies zeigt sich in der hohen Anzahl an Fonds, die nun umbenannt werden müssen.

Betroffene ETFs und Anbieter

Von den über 2.300 auf Xetra handelbaren ETFs waren Ende November 712 von den neuen Leitlinien der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) betroffen. Bei fast jedem dritten ETF wurde der Begriff für Nachhaltigkeit aus dem Namen entfernt. Besonders stark betroffen sind die Anbieter iShares, J.P. Morgan und Amundi, während andere Anbieter wie Vanguard oder Deka bisher keine Umbenennungen vorgenommen haben.

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