Regulatorische Proportionalität im Fokus
Der Genossenschaftsverband Bayern (GVB) hat die Ankündigung von Mark Branson, dem Präsidenten der BaFin, positiv aufgenommen. Auf der Jahrespressekonferenz der Aufsicht wurde bekannt gegeben, dass kleinere Regionalbanken von regulatorischen Belastungen entlastet werden sollen. Insbesondere wird die vollständige Umsetzung der Vorgaben der Europäischen Bankenaufsicht (EBA) zur Nachhaltigkeit nicht angestrebt.
Wichtiger Schritt für kleine Institute
GVB-Präsident Stefan Müller äußerte sich in München zu dieser Entwicklung und bezeichnete sie als bedeutenden Fortschritt. Er betonte, dass Banken nicht als Instrument zur Durchsetzung politischer Ziele genutzt werden sollten. Die bestehenden bürokratischen Anforderungen seien bereits erheblich, und die notwendige Proportionalität werde oft nicht ausreichend berücksichtigt.
Kritik an bestehenden EBA-Vorgaben
Müller forderte die BaFin auf, auch andere Vorgaben der EBA kritisch zu prüfen, da diese häufig nicht praktikabel oder verhältnismäßig seien. Viele dieser Regelungen orientierten sich an großen, international tätigen Banken und seien daher nicht für die deutsche Bankenlandschaft geeignet.
Maßgeschneiderte Regulierung für regionale Institute
Der GVB fordert ein eigenes Regulierungsregime, das speziell auf die Risiken kleiner, regionaler Banken wie Volksbanken und Raiffeisenbanken abgestimmt ist. Müller kritisierte den bisherigen Ansatz, der alle Banken gleich behandelt, als nicht mehr zeitgemäß und als unzureichend für die Besonderheiten des deutschen Bankenmarktes.
Engagement des GVB
Der Genossenschaftsverband Bayern vertritt seit über 130 Jahren die Interessen bayerischer Genossenschaften. Zu seinen Mitgliedern zählen 180 Volksbanken und Raiffeisenbanken sowie zahlreiche Unternehmen aus verschiedenen Branchen. Mit rund 50.000 Beschäftigten und 2,8 Millionen Anteilseignern bildet der GVB eine bedeutende Größe im deutschen Mittelstand.