Untreueermittlungen in Sachsen-Anhalt

Wirtschaftsnews1 Jahr ago1613 min

Finanzskandal bei Volkssolidarität

Ein erheblicher Finanzskandal hat einen großen Wohlfahrtsverband in Sachsen-Anhalt, die Volkssolidarität Saale-Kyffhäuser, erschüttert. Am Donnerstag führte die Staatsanwaltschaft Halle eine Razzia durch, die sich gegen die Führungsspitze des Verbands richtete. Der Grund für die Ermittlungen sind Vorwürfe der Untreue in besonders schwerem Fall.

Beschuldigte Personen

In den Fokus der Ermittlungen sind drei Führungspersonen geraten: der Vorstandsvorsitzende, sein Stellvertreter und die Prokuristin. Diese sollen dafür verantwortlich sein, dass die Prokuristin sowie ein im Sommer verstorbener Geschäftsführer über einen längeren Zeitraum hinweg überhöhte Gehälter erhalten haben. Laut Behördensprecher Dennis Cernota wird von einem Schaden von mindestens zwei Millionen Euro ausgegangen.

Gehaltszahlungen und Verschleierung

Die überhöhten Gehälter wurden zwischen 2019 und 2024 gezahlt. Cernota erklärte, dass die Gehaltszahlungen gezielt verschleiert wurden, indem mehrere verbundene Unternehmen genutzt wurden. Die Volkssolidarität Saale-Kyffhäuser besteht aus einer Vielzahl von Vereinen und gemeinnützigen GmbHs, wobei ein Teil der veruntreuten Gelder auch von einem Kita-Träger stammt.

Durchsuchungen und Beschlagnahmungen

Im Rahmen der Ermittlungen wurden am Donnerstag insgesamt acht Objekte im Saalekreis durchsucht. Dazu gehörten der Hauptsitz des Vereins in Querfurt sowie weitere Geschäftsadressen und Privatwohnungen der beschuldigten Personen. Die Ermittler haben Dokumente und Datenträger sichergestellt, die nun ausgewertet werden müssen.

Reaktion der Volkssolidarität

Die Volkssolidarität Saale-Kyffhäuser reagierte auf die Vorwürfe mit einer Stellungnahme. Geschäftsführer Sven Gebhardt betonte, dass die Geschäftsleitung und der Vorstand erst seit kurzem von den Ermittlungen Kenntnis hätten. Er unterstrich die Ernsthaftigkeit der Vorwürfe und erklärte, dass Transparenz und Integrität zentrale Werte des Unternehmens seien. Um das Vertrauen der Kunden und Partner zu wahren, werde eine interne Untersuchung eingeleitet, um die Fakten zu klären.

Rechtslage und Unschuldsvermutung

Die Volkssolidarität betont, dass die Unschuldsvermutung für die beschuldigten Personen gilt, bis die Ermittlungen abgeschlossen sind.

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